Ich sitze im Flugzeug von Doha, Qatar nach Melbourne in Australien und habe gerade den Film „Pavarotti“ über den großen Opernstar Luciano Pavarotti gesehen. Ein absolut magnetischer Mensch. Ich habe mich gefragt: was genau hat ihn so anziehend und faszinierend gemacht? Natürlich kann ich nur spekulieren, denn ich kannte den 2007 verstorbenen Maestro nicht. Aber ich nehme aus dem Film drei Aspekte heraus, die – so meine ich – für jeden von uns relevant sein können.
- Sein Lächeln und Lachen
- Seine Leidenschaft
- Seine Demut
Sein Lächeln, die der Spiegel seiner positiven Grundhaltung zum Leben und zu Menschen war, ist das, was mir im Film zu allererst aufgefallen ist. Ein solches offenes, herzliches, fast kindliches Lächeln machte Pavarotti nahbar, machte ihn sympathisch und zeitlos. Es war ein offenes, ein echtes Lächeln, keines dieser künstlichen, gespielten, aufgesetzten „Smiles“, die wir auch alle kennen. Ehrlich, voller Freude, die von innen kommt.
Ich merke: wenn ich lächele, dann geht es mir besser. Lächeln funktioniert von innen nach außen, aber auch von außen nach innen. Irgendein Glückshormon wird ausgeschüttet, wenn wir Lächeln, wenn wir Lachen. Daher sagt man auch, Lachen sei gesund. Davon bin ich fest überzeugt. Meine neuseeländische Kollegin Lisa O’Neill empfiehlt, einen Stift zwischen die Zähne zu nehmen, wenn es einem gerade schwerfällt, zu lächeln oder lachen. Begründung: der positive Effekt auf die Stimmung gibt mir Energie. Auch das stimmt und funktioniert.
Wenn ich meine Anziehungskraft erhöhen will, wenn ich magnetischer werden will, dann ist eine Option: darauf achten, dass ich lächele, dass ich mehr lächele, dass ich lache. Denn das hat einen positiven Effekt auf mich selbst, erhöht die Freude und – wenn es von Herzen kommt – wird es mich attraktiver für die Menschen um mich herum machen. Überlegen Sie, die Gegenwart welcher Menschen sie besonders schätzen. Wer tut ihnen besonders gut? Meist sind es Menschen, die fröhlich sind, lächeln, freundlich sind, gerne und viel lachen. Werden Sie so ein Mensch, und Sie werden magnetisch.
Pavarotti war ein leidenschaftlicher Mensch. Er war emotional. Ohne Leidenschaft, ohne Emotionalität, ist es wohl unmöglich, Musik auf hohem Niveau zu machen, Opern zu singen. Nicht-Künstler können von diesen Menschen lernen, davon bin ich fest überzeugt. Ich bin auf der Reise, zu lernen, mich mehr und mehr zu spüren, meine Gefühle besser kennenzulernen, meine Emotionalität zu leben. Mit allen Höhen und Tiefen, denn auch das macht Leidenschaft aus: es gibt Zeiten, in denen die dominierende Emotion Freude ist, andere, in denen Schmerz und Trauer die erste Geige spielen. Beides gehört zusammen. Emotion und Leidenschaft zu empfinden und auch zu transportieren bedeutet, wirklich zu leben, authentisch zu sein. Und genau das ist magnetisch. Entdecken Sie ihre Leidenschaft, leben Sie ihre Leidenschaft, und ihre Anziehungskraft auch als Unternehmer und Führungskraft wird steigen.
Der dritte Aspekt, der mir aufgefallen ist, war Pavarottis Demut. Obwohl er der größte Opernstar seiner Zeit war, attestierten ihm Menschen aus seiner Umgebung Demut. Mir fielen zwei Szenen im Film besonders auf: als er bereits sehr bekannt war, wurde er von einem Talkshow-Gastgeber gefragt, ob er immer sicher sei, die hohen, schweren Töne zu treffen. Seine Antwort (mit einem Lächeln): Nein. Ich bin überzeugt: genau diese Spannung war es, die er gebraucht hat, um in jedem seiner Auftritte Höchstleistungen zu bringen und zu begeistern.
Die andere Szene war die, in der es um seine Freundschaft zu Bono ging, dem Sänger der irischen Rockband U2. Er ist auf den Popstar zugegangen, nicht umgekehrt. Er hat ein Lied von Bono („Lady Sarajevo“) mit ihm zusammen gesungen. Im Gegensatz zu vielen anderen klassischen Musikern und Opernsängern, für die es undenkbar gewesen wäre, mit Musikern populärer Musik zusammen aufzutreten, organisierte Pavarotti regelmäßig unter der Überschrift „Pavarotti and Friends“ Wohltätigkeitskonzerte mit diversen Rockbands.
Ich bin sicher, dass Demut für Unternehmer und Führungskräfte, die magnetisch sein wollen, eine Kern-Eigenschaft ist. Demut heißt: lernwillig bleiben, Augenhöhe wahren, offen für neue Ideen und Vorschläge sein, nicht die Antwort auf alle Fragen zu haben oder haben zu müssen. Demut ist die zweite wichtige Eigenschaft (neben unbedingter Zielorientierung) von so genannten „Level 5“-Führungskräften, die der amerikanische Autor Jim Collins in „From Good to Great“ („Von gut zu großartig“) langfristig erfolgreichsten Unternehmenslenkern zuschreibt.
Testen Sie es doch einmal! Konkret bedeutet das:
- Achten Sie darauf, wie oft Sie lächeln, und nehmen Sie sich bewusst vor, mehr zu lächeln, freundlicher auf Kollegen bzw. Mitmenschen im Allgemeinen zuzugehen. Lassen Sie sich dazu Feedback von vertrauenswürdigen Menschen aus dem privaten und beruflichen Umfeld geben.
- Überlegen Sie: wofür brenne ich? Wofür stehe ich mit Leidenschaft? Wie kann ich noch mehr Herzblut in die Dinge, Projekte, Themen hineingeben, die mich beschäftigen? Um das noch konkreter werden zu lassen: beginnen Sie, regelmäßig zu meditieren oder Achtsamkeitsübungen zu machen, und nehmen Sie dort besonders Notiz von dem, was sie spüren und empfinden.
- Überprüfen Sie ihre innere Haltung. Bin ich lernwillig? Bin ich mit meinen Kollegen und Mitarbeitern auf Augenhöhe? Wie offen bin ich für neue Ideen und Vorschläge? Ein sehr praktischer Schritt in Richtung mehr Demut ist es, deutlich mehr zuzuhören. Und keine Lösungen zu servieren, sondern sie durch Fragen zu stimulieren.
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Herzlichen Gruß
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