Wenn man im Flugzeug den Sicherheitshinweisen zuhört, kommt immer der Punkt, dass wir als Passagiere aufgefordert werden, im Falle einer Notlandung die „Brace“-Position einzunehmen – meist den Kopf nach vorne an den Vordersitz, die Hände an den Kopf, Füße fest auf den Boden. Diese Position zielt darauf ab, mögliche Verletzungen im Falle eines Aufpralls zu minimieren. Daher „Brace for Impact“.
Zwei meiner australischen Kolleginnen, Alessandra Edwards und Dr. Amy Silver, haben Mitte April ein Buch mit dem Titel „Brace for Impact – Surviving and Thriving in the Pandemic Era“ herausgebracht – wie wir in der Pandemie nicht nur überleben, sondern auch gedeihen, wachsen können. Die Ernährungs- und Sportwissenschaftlerin Edwards und die Psychologin Silver haben das inspirierende Praxisbuch innerhalb kürzester Zeit ver
fasst und stellen es jedem Interessenten über ihre Website kostenlos zur Verfügung. Darüber hinaus bieten sie über ihre Onlineplattform die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich sowohl über die physischen, als auch die psychischen Folgen der aktuellen Situation auszutauschen.
Mich hat inspiriert, dass die beiden das Buch in einer Woche verfasst und zum perfekten Zeitpunkt einen Leitfaden für alle lanciert haben, die sich dafür interessieren, proaktiv und selbstbestimmt mit der Corona-Situation umzugehen.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Teil 1 setzt sich mit der Theorie von Pandemien auseinander und ordnet die aktuelle Covid-19 Pandemie in dieses theoretische Gerüst ein. Ein umfassender und gleichzeitig knapper Überblick der Fakten, soweit sie bereits bekannt sind. Sozusagen der „Grundlagen
“ Teil. Teil 2 beschäftigt sich als Hauptteil mit dem „Impact“ – also der Wirkung der pandemischen Situation – auf unseren Körper und unser Denken. Er entwickelt mit vielen praktischen Tipps die Voraussetzungen für körperliche und geistige Sicherheit („safety“). Teil 3 gibt Hinweise darauf, wie wir uns auf das Ende der Pandemie und die (ungewisse) Welt danach vorbereiten können, um gestärkt aus der Krise herauszukommen.
Ich habe bei der Lektüre viel über die Funktionsweise meines Körpers, aber auch meines Geistes, meiner Haltung und meiner Emotionen gelernt. Diese Lektionen, die Viele von uns nach den Erfahrungen der letzten Wochen nachvollziehen können, werden mir mit Sicherheit auch über die aktuelle Sondersituation hinaus helfen.
Für mich ist es das perfekte Buch in der aktuellen Situation. Es hilft es mir, mich selbst besser zu verstehen und so sowohl kurz-, als auch mittel- und langfristig auf die Veränderungen einzustellen, die die Krise von mir verlangt. Mir ist klargeworden, dass mir als extrovertiertem Menschen die Interaktion mit Menschen sehr fehlt und bei mir zu einem Energiedefizit führt. Im Normalfall schöpfe ich aus der Begegnung mit Menschen und de
m Arbeiten mit vielen Menschen Kraft. Das ist – zumindest in meinem Fall – normal. Jeder von uns muss aktuell auf Elemente seines Lebens verzichten, die er oder sie eigentlich benötigt. Hinzu kommen Schmerzen über Verluste und Ängste vor einer ungewissen Zukunft, die uns stressen. Im Unterschied zu anderen Krisensituationen wirken aktuell sehr viele verschiedene Faktoren auf uns ein.
Hier setzen die praktischen Tipps an – sehr dezidierte Tipps zu Ernährung und Bewegung, die auf Stärkung und Stabilisierung der körperlichen Funktionen abzielen. Die Autorinnen unterstreichen die Bedeutung von Gewohnheiten und Struktur für die veränderten Tagesabläufe, vor allem im Lockdown. Im Kapitel „Mind Safety“ zeigen sie Wege auf, wie wir mit uns und unseren Gedanken und Emotionen achtsam und liebevoll umgehen können.
Die Autorinnen stellen gute Fragen, wie zum Beispiel diese: „Wenn Du auf die Muster in deinem Leben zurückblickst, stelle dir die folgende Frage: Sehe
ich Schwierigkeiten in der Regel eher als eine Herausforderung an, die es zu überwinden gilt, oder tendiere ich dazu, unter der Last der Angst zu kollabieren, und fühle mich gelähmt durch Überforderung und Unsicherheit?
Ich persönlich habe in den letzten Wochen die Erfahrung von Letzterem gemacht und daraus gelernt, dass Resilienz etwas ist, das ich lernen kann und wirklich auch sollte. Vielen von Ihnen, lieber Leser, wird es möglicherweise ähnlich gehen.
Die Krise zeigt uns, dass wir agil sein müssen und bereit und in der Lage sein sollten, uns immer wieder neu zu erfinden. Wenn wir diese Fähigkeit nicht entwickeln, werden wir diese oder die nächste Krise, die unweigerlich kommen wird, vielleicht nicht überstehen.
„Brace for Impact“ ist eine volle Empfehlung meinerseits für alle, die an dieser Stelle aus der „Corona-Krise“ für sich und ihr Umfeld lernen wollen, resilienter und agiler zu werden. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie Englisch sprechen. Mein Tipp: laden Sie sich das Buch hier herunter https://braceforimpact.com.au/ . Falls Sie wenig Englisch können und dennoch neugierig sind, lassen Sie sich das Buch Absatz für Absatz von deepL übersetzen: www.deepl.com.
Ich wünsche Ihnen bereits jetzt ein schönes Wochenende.
Herzlichen Gruß
Christian Conrad
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