Diese Woche konnten Sie in meinem Podcast Teil I meines Gesprächs mit Stephan Poschik, Experte für betriebliches Gesundheitsmanagement hören. Es war so spannend, dass wir das Gespräch auf zwei Episoden verteilt haben. Aus seiner Sicht das wichtigste Thema für Unternehmen während der Coronakrise: Unsicherheit. Ich sehe vier Dimensionen der Unsicherheit:

  1. Physische (Un)Sicherheit: durch die Pandemie fühlen sich viele Menschen von möglicher Ansteckung bedroht. Wer aufgrund der Art seiner Arbeit kein Homeoffice machen kann (und das sind viele Arbeitnehmer), ist durch das Virus wesentlich größeren Gefahren ausgesetzt als Menschen, die derzeit von zuhause arbeiten.
  2. Arbeitsplatz(un)sicherheit: besonders Menschen in Branchen wie Gastronomie, Einzelhandel, Messebau oder Tourismus machen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz. Ganz besonders dann, wenn sie in Kurzarbeit sind.
  3. Psychologische (Un)Sicherheit: Dieser von der amerikanischen Professorin Amy Edmondson geprägte Begriff beschreibt die Situation, die laut einer Google Studie für funktionierende, leistungsfähige Teams essentiell ist. Jedes Teammitglied kann sich selbst ohne Angst vor negativen Konsequenzen auf ihr Selbstbild, ihren Status oder ihre Zukunftsperspektive zeigen.
  4. Mangel an Zugehörigkeit: wenn ich das Gefühl habe, nicht dazuzugehören, sondern alleine, isoliert dazustehen, dann ist das eine weitere Dimension von Unsicherheit. Viele Menschen, die derzeit von zuhause arbeiten oder gar in Kurzarbeit sind, sind von dieser Dimension betroffen. Es fehlt persönlicher Austausch. Das Gefühl, Teil des Teams, der Organisation zu sein erodiert.

Stephan Poschik wies auf Studien hin, die zeigen, dass der direkte Vorgesetzte den größten Einfluss darauf hat ob Mitarbeiter sich am Arbeitsplatz sicher fühlen. Bedeutet: das Umfeld, das wir als Unternehmer, Entscheider und Führungskraft schaffen hat eine große Bedeutung. Was können wir tun?

  1. Offene, klare Kommunikation. Klingt einfach und selbstverständlich, ist es aber nicht. Wenn ich keine klaren Ziele und Erwartungen formuliere, führt das zu Unsicherheit. Wenn Rollen und Verantwortlichkeiten nicht eindeutig definiert sind ebenso. Missverständnisse, Politik, „hidden agendas“ tragen ebenso dazu bei.
  2. Null-Toleranz bei Mobbing, Klatsch und Tratsch. Ich wundere mich, wie oft Mobbing geduldet wird, anstatt hier ganz klare Grenzen zu ziehen. Die Wirkung: Unsicherheit nicht nur beim Mobbing-Opfer, sondern auch bei den anderen im Team oder der Organisation, die Beobachter sind. Dito bei Klatsch und Tratsch – nichts zerstört Vertrauen im Team mehr, als das „hinter dem Rücken reden“.
  3. Mehrfach die Woche 1:1 Kommunikation mit jedem Mitarbeiter. Gerade in der Homeoffice Situation ist der häufige Kontakt, das informelle Gespräch, das Fragen nach dem Befinden, das Interesse an der Person, nicht nur der inhaltlichen Arbeit wichtig für das Gefühl „ich bin sicher“ und „ich gehöre dazu“.
  4. Positive Bestärkung. Wenn ich als Mitarbeiter merke, dass das was ich leiste wertgeschätzt und nicht für selbstverständlich erachtet wird, trägt das zu meinem Gefühl der Sicherheit bei.

Hören Sie rein in Ihre Organisation und werden Sie sensibel für Zeichen von Unsicherheit. Die Erosion des Sicherheitsgefühls geschieht schleichend. Hat es sich verbreitet kann es leicht um sich greifen und zu negativen Konsequenzen für das Team und die Organisation führen.

Herzliche Grüße

Ihr Christian Conrad

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Der Podcast Magnetische Unternehmenskultur:
DONNERSTAG, 25.02. – #86  –  👉 🧲 Meine Werte sind Top! Und Ihre? – Stephan Poschik – Teil II (Corporate Health Consulting GmbH)
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