Vom Besserwisser zum Besserfrager
Heute geht es um Wertschätzung in unternehmerischen Kontexten und in Organisationen. Um genau zu sein: Differenz-Wertschätzung. Denn Menschen sind nun mal alle anders. Womit der eine sich richtig gut fühlt, führt bei dem nächsten zum Gefühl der Über- oder Unterforderung. Da hilft nur eines: Kommunikation und nochmal Kommunikation. Denn auch Erwartungen und Erfahrungshorizonte spielen eine Rolle und sollten in sämtliche kommunikativen Aktionen mit einbezogen werden. Jeder und jede tickt anders.
Führungskräfte tun sich einen Gefallen, wenn sie im Blick haben, dass Kommunikation immer auch eine Black Box ist. Hinter einem frohen Ja lauern vielleicht auch noch nagende Zweifel, Erwartungen und andere Gedanken die Aufmerksamkeit benötigen. Das auf beiden Seiten alle wichtigen Aspekte benannt und -kannt sind, ist kriegsentscheidend.
Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Wertschätzung und Anerkennung? Wertschätzung sind quasi die Vorschusslorbeeren, die alle Menschen erfahren (sollten). Es ist eine Haltung. Anerkennung hingegen ist eher leistungsbezogen und hängt sehr mit den Kompetenzen zusammen, über die jemand verfügt bzw. sich gerade aneignet. Ob man diese Anerkennung dann auch ausspricht ist allerdings wieder eine Haltungsfrage …
Zur wertschätzenden Haltung meinem Team und meinen Kollegen gegenüber gehört auch eine gewisse Prozesstreue. Soll heißen, there is time to play and invent … and there is time to do. Aktuelle Strukturen und Prozesse sollten nicht sabotiert werden, während sie gerade ablaufen. Über Anpassungen und Veränderungen muss anderenorts kommuniziert werden, um dann bestehende Prozesse zu optimieren. Sonst hängt das Dach schon in der Luft bevor das Fundament gegossen ist. Fazit: Man kommt zu nichts.
Innovationskultur, Wandlungswille und Ideenfitness brauchen Raum & Zeit. Ist beides vorhanden wird ein Unternehmen magnetisch von der Zukunft angezogen.