Letzte Woche hatte ich geschrieben, dass ich gute Vorsätze für sinnvoll halte. Ich hatte Ihnen Tipps gegeben, mit denen Sie vielleicht aktuell arbeiten.
Heute möchte ich nochmals darauf eingehen, warum es oft bei der Umsetzung hapert. Mindestens drei Gründe fallen mir ein:
- Wir sehen die guten Vorsätze als ein Projekt
- Wir unterschätzen, wie lange es braucht, um Gewohnheiten zu entwickeln
- Wir gehen nicht an den Kern der Sache
Zum ersten Punkt „Wir sehen die guten Vorsätze als ein Projekt“. Die Alternative: es geht um die Entwicklung einer neuen Gewohnheit, mit der ich dauerhaft mein Verhalten verändere. Der Vorteil: die Veränderung ist im Ergebnis dauerhaft und nachhaltig. Bestes Beispiel ist das Thema Diäten versus Ernährungsumstellung. Die Projektformulierung: bis zum Sommer habe ich eine Strandfigur, die Rettungsringe sind weg. Vielleicht habe ich sogar ein Sixpack. Die Gewohnheitsformulierung: ich stelle meine Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten auf eine kohlenhydratärmere Ernährung mit täglicher Bewegung um, die nicht auf Verzicht basiert. Das Ergebnis ist dann sicherlich ein Gewichtsrückgang (wenn ich mich vorher anders ernährt und bewegt habe). Durch die dauerhafte Umstellung vermeide ich, dass sie auf die ersten drei oder sechs Monate des Jahres beschränkt ist.
Zum zweiten Punkt „Wir unterschätzen, wie lange es braucht, um Gewohnheiten zu entwickeln“: Gewohnheiten sind etwas Wunderbares, weil sie Automatismen schaffen. Wir müssen über die Dinge, die zu Gewohnheiten geworden sind, nicht mehr nachdenken. Die Herausforderung: wir brauchen in der Regel mindestens 65 Wiederholungen des Verhaltens, um eine Gewohnheit zu etablieren. Bei täglicher Umsetzung (z.B. Ernährung oder Bewegung) bedeutet das: mindestens zwei Monate, wenn ich ganz konsequent bin. Wenn ich nicht ganz konsequent bin, dauert es entsprechend länger. Bei einer Veränderung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens kann das gerne 3-6 Monate dauern. Es ist also ein Marathon und kein Sprint.
Zum dritten Punkt „Wir gehen nicht an den Kern der Sache“: Wir beginnen mit dem Was (wir wollen eine verbesserte Bewegungs- und Ernährungsgewohnheit etablieren) und dem Wie (wir tun das, indem wir in den nächsten 3-6 Monaten neue Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten etablieren), vergessen aber das Warum. Und das Warum ist die Antwort auf die Frage: wer will ich sein? Denn: wir sind die Summe unserer Gewohnheiten. Um mit dem schottischen Sozialreformer des 19. Jahrhunderts, Samuel Smiles zu sprechen: „Säe einen Gedanken, ernte eine Handlung. Säe eine Handlung, ernte eine Gewohnheit. Säe eine Gewohnheit, ernte einen Charakter. Säe einen Charakter, ernte ein Schicksal.“ Sprich: wenn ich ein schlanker Mensch sein will, sollte ich darüber nachdenken und mich informieren wie sich schlanke Menschen verhalten – und dieses Verhalten dann umsetzen. Will ich ein Autor werden oder sein, dann sollte ich mir Gedanken darüber machen, wie Autoren sich verhalten. Eins steht fest: sie schreiben. Bedeutet: ich entwickele eine Gewohnheit des Schreibens.
Unterziehen Sie Ihre guten Vorsätze (oder jeden Wunsch nach Veränderung, unabhängig von der Jahreszeit) diesem kleinen Check:
- Geht es um ein Projekt oder um eine dauerhafte Veränderung von Verhalten?
- Bin ich mir im Klaren darüber, was notwendig ist, damit ich eine veränderte Gewohnheit etabliere (und bin ich bereit, den Preis dafür zu bezahlen)?
- Wie lautet die Antwort auf die Frage: Wer möchte ich sein? In Bezug auf die Veränderung, um die es geht?
Ich wünsche Ihnen von Herzen einen guten Start in die zweite Woche des Jahres (die für viele von Ihnen wahrscheinlich die erste Arbeitswoche ist)!
Herzlichen Gruß
Ihr Christian Conrad
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