Ich hatte in der vergangenen Woche zwei Coachingsitzungen mit Unternehmern – natürlich via Zoom. In beiden Sitzungen und auch in weiteren Gesprächen redeten wir über Chancen und Risiken durch die Corona-Krise. Beide Gesprächspartner sind in Sparten tätig (Handwerk und Werbemittel), die nicht so stark betroffen sind, wie zum Beispiel Einzelhandel und Gastronomie. Oder der ganze Eventbereich. Aber auch wie einer meiner Kernbereiche, Training und Weiterbildung, der aktuell auf Null gefahren ist. Dennoch: auch für diese beiden Unternehmer ist die Situation voller Herausforderungen.
Es war spannend, wie bei der Frage: „Welche Chancen siehst du für dich in der aktuellen Situation?“, beide zunächst überrascht waren. Ich hatte den Eindruck, dass ich ein Fenster öffnete, das vor unserem Gespräch nur angelehnt oder sogar noch geschlossen war. Aber ziemlich rasch kamen Ideen.
Natürlich dominieren die Risiken – auch für mich selbst. Und mit den Risiken müssen wir umgehen, so gut es geht, müssen sie realistisch betrachten und Maßnahmen ergreifen, um sie einzudämmen. Wenn wir aber nur Nachrichten gucken, nur Schreckensmeldungen lesen und uns von der Angst, die Viele umtreibt, mitreißen lassen, dann verengt sich unser Blick. Dann sind wir nicht mehr in der Lage, die Chancen wahrzunehmen.
Wie können wir konkret Chancen entdecken? Wo könnten sie liegen?
Ein wesentliches Suchfeld sind die Bedürfnisse unserer Kunden und Mitarbeiter. Wenn es uns gelingt, diese zu verstehen und darauf zu antworten, dann tun sich Chancen auf. Manche sind kurzfristiger, andere eher längerfristiger Natur. Es gibt Chancen, Geschäfte zu generieren, aber auch Chancen, Vertrauen zu entwickeln und so Beziehungen zu stärken.
Ich schlage drei Schritte zum Entdecken von Chancen in der Corona-Krise vor (oder wahrscheinlich auch jeder anderen Krise):
- Schreiben Sie drei Dinge auf, für die Sie heute dankbar sind. Das lenkt die Gedanken weg von der Fokussierung nur auf die Probleme und Herausforderungen, weg von Defiziten.
- Sprechen Sie Ihre Kunden an und versuchen Sie zu verstehen, was sie in der aktuellen Situation am meisten beschäftigt und besorgt. Allein das Zuhören ist eine Investition in die Beziehung. Sie müssen keine Lösung liefern.
- Gib es konkrete Situationen oder Probleme, auf die Ihr Produkt, Ihre Dienstleistung eine Antwort sein kann? Manchmal kommt man auf interessante Ideen. Da muss nicht aus einem Auto ein Beatmungsgerät werden… Aber es kann sein, dass Schutzfolien in Kassenbereichen von Lebensmittelgeschäften beschriftet werden müssen. Oder dass Kunden gerade jetzt handwerkliche Leistungen in und um ihr Haus in Anspruch nehmen wollen. Oder dass ein Geschäftsbereich gerade zum Erliegen kommt und ein anderer dafür stark wächst und Sie schauen müssen, wie sie die Ressourcen verschieben.
Ich wünsche Ihnen einen klaren Blick und nach wie vor eine ruhige Hand, trotz der unsicheren Situation, der großen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gefahren, die vor uns liegen. Und ganz viel positive Energie für die Woche, die vor uns liegt!
Eine große Chance haben wir alle: wir können die Bedeutung des Begriffs „Solidarität“ neu entdecken. Es gibt viele Chancen, Mitmenschen Mitgefühl und praktische Hilfe anzubieten und damit einander zu helfen, die Last der aktuellen Situation zu tragen.
Mich würde es sehr interessieren, zu hören, welche Erfahrungen Sie in Bezug auf „Chancen entdecken“ machen! Schreiben Sie mir gerne. Und vor allem: bleiben Sie gesund! christian@christianconrad.org
Herzlichen Gruß
P.S.: Wenn Sie Ihre Unternehmenskultur magnetischer machen wollen, abonnieren Sie meinen Newsletter: https://eepurl.com/gyDr9z
Wann immer Sie wollen, auf folgenden Wegen kann ich Ihnen schnell helfen:
1. Das erste Kapitel meines Buches „Magnetische Unternehmenskultur“ lesen: https://gallery.mailchimp.com
2. Wie magnetisch ist Ihre Unternehmenskultur? Machen Sie den Selbstcheck: https://lamapoll.de/Kulturcheck