Letzte Woche hatte ich meinen letzten Workshop. Auf absehbare Zeit wird es keine weiteren Präsenzveranstaltungen geben, das ist jetzt natürlich die logische Konsequenz. Beim Workshop ging es um „Agil sein“. Was bedeutet Agilität? Was heißt es, eine agile Haltung oder ein „agiles Mindset“ zu haben? Welche Verhaltensweisen sind besonders „agil“?

Das spannende am Workshop-Format ist, dass es erfahrungsorientiert ist. Sprich: keine PowerPoint-Folien. Keine Lexikondefinitionen von Agilität. Jeder Teilnehmer ist selbst für den Lernerfolg verantwortlich. Meine Rolle: Reiseleiter (natürlich mit einer guten Vorstellung von der Route). Ich arbeite unter anderem mit Improvisationstheater und mit Gamification. Das Ergebnis: die Teilnehmer lernen durch die Erfahrungen, die sie machen, was Agilität ist.

Improvisationstheater ist eine hervorragende Basis, um agiles Mindset und Verhalten zu lernen. Die wichtigste Regel lautet: sage „Ja, genau, und …!“. Improvisationstheater kann nur funktionieren, wenn alle diese Regel befolgen. Stellen Sie sich vor, zwei Schauspieler auf der Bühne fangen an, sich darüber zu streiten, ob der Weg, den ein Kollege vorlebt, gut und richtig ist. Es ist entscheidend, dass alle Akteure zu dem, was passiert, und dem, was entsteht und sich entwickelt, „Ja“ sagen. Das ist also das Gegenteil zum in Wirtschaft und Gesellschaft weit verbreiteten „Ja, aber …“-Denken und -Handeln.

„Ja, genau, und …“ ist auch die erste Regel für agiles Denken und Handeln. Probieren Sie es einmal aus, immer „ja, genau, und …“ zu sagen, und verbieten Sie sich spaßeshalber einmal jedes „Ja, aber …“ und schauen Sie, was passiert. Mit Ihnen selbst und Ihren Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten.  Hören Sie zu, sagen Sie „Ja, genau, und …“ und bauen damit auf dem auf, was der andere gesagt und vorgeschlagen hat. Sie werden eine andere Dynamik in der Zusammenarbeit entdecken.

Was hat das jetzt mit Corona zu tun? Corona und die Folgen haben aus meiner Sicht sehr viel mit Agilität zu tun. Agilität brauche ich aktuell unbedingt, um mit der Situation zurecht zu kommen. Und das bedeutet für mich: „ja, genau und …“  zu sagen zur Situation, wie sie ist.  Dass das nicht einfach ist, habe ich selber diese Woche erlebt. Ich spüre die Angst vor der Ungewissheit, das kostet mich Konzentration und Energie. Ich kriege nicht so viel geschafft, wie normal. Und dennoch: ich entscheide mich jeden Tag neu dafür, nicht Trübsal zu blasen, nicht zu sagen „Ja, aber ….“. Stattdessen frage ich mich, was sich ändert, wenn ich die Situation so akzeptiere, wie sie ist, und dann im nächsten Schritt überlege: was werde ich jetzt tun? Das holt mich tendenziell aus der „Flucht oder Starre“ Situation heraus und bringt mich wieder in die Aktion, ins Handeln. Und darauf kommt es doch jetzt an: dass wir uns an die Situation anpassen und wieder handlungsfähig werden.

Die Einigen aus „Saturday Night Live“ bekannte Schauspielerin Tina Fey definiert die folgenden vier Regeln des Improvisationstheaters, die sich alle vier auf die aktuelle Situation übertragen lassen:

  1. Sage ja, stimme zu. Ich akzeptiere die Situation so, wie sie ist, und stimme zu.
  2. Sage ja, genau, und … Hier lege ich einen drauf und mache meinerseits einen konkreten Vorschlag, der auf der akzeptierten Situation aufsetzt.
  3. Mache eine Aussage – und stelle nicht immer nur Fragen.
  4. Es gibt keine Fehler – nur Chancen.

Meine These: Alle vier lassen sich auf die aktuelle Corona-Situation übertragen, egal in welcher Branche Sie tätig sind oder in welcher (herausfordernden) Situation Sie sich befinden.

Mich würde interessieren zu hören, wie Sie das empfinden und damit umgehen!

 

Ich wünsche Ihnen eine gute Woche!

Herzlichen Gruß

Christian Conrad

P.S. Nächsten Montag möchte ich einen weiteren Newsletter dazu veröffentlichen, wie Sie trotz Home Office das Teamgefühl Ihrer Mitarbeiter stärken können!

 

Herzlichen Gruß

Christian Conrad

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