In den letzten zwei Wochen haben mich zwei amerikanische Elitesoldaten inspiriert. Beide waren „Navy Seals“, Marine Infanteristen, deren Ausbildung zu den härtesten militärischen Ausbildungen zählt. Der eine heißt David Goggins und kam in einem Buch vor, das mir mein Kollege Thomas Reich gegeben hat „Leben mit einem Navy Seal“. Ein amerikanischer Unternehmer, Jesse Itzler, lädt eben jenen Navy Seal ein, ihn einen Monat zu trainieren und bei ihm zu wohnen. Die Bedingung, die David Goggins stellt: Du musst alles tun, was ich dir sage. Am Ende des Monats schafft Itzler 1000 Liegestützen an einem Tag. Mich hat das Buch inspiriert, in meiner Sportdisziplin eine Schippe drauf zu legen. Abgesehen davon ist es humorvoll geschrieben.

Der zweite Navy Seal, um den es hier geht, hat mich vielleicht noch ein Stück weit mehr beeindruckt. Von Jocko Willink habe ich das erste Mal vor zwei oder drei Jahren gehört als er Gast im Podcast von Tim Ferriss war. Eines seiner Bücher besitze ich und nahm es nach der Goggins-„Begegnung“ wieder aus dem Regal. Das Thema: Disziplin. Schwarzes Cover, fast quadratisches Format. „Discipline Equals Freedom. Field Manual“ – Disziplin gleich Freiheit. Titel der deutschen Ausgabe „Der Weg der Disziplin – wie man Schwächen besiegt, Angst überwindet und den Weg zur inneren Ruhe findet“. Willink schreibt fast nur in Hauptsätzen. Kurz, etwas abgehackt aber einprägsam. Immer wieder gespickt mit Erfahrungen und Beispielen aus der militärischen Biografie des Autors. Ohne dabei übertrieben zu wirken. Er ist so etwas wie eine Kreuzung aus Drill-Instructor und tibetischem Mönch. Nicht einfach hart, sondern auch weich. Kein reiner Lautsprecher, er beherrscht auch die leisen Töne.

Vieles in dem Buch stimmt für mich einfach. Es gibt keinen einfachen Weg. Keine Abkürzungen. Keine extrinsische Motivation. Nur das Hier und Jetzt. Mit nur einer Person, die am Drücker ist: ich selbst. Es fängt im Kopf an. Stelle deine Gedanken unter das Kriegsrecht und verordne ihnen Disziplin, Kraft, Positives und Willen, Durchhaltevermögen. Um frei zu werden.

Mein Aha Effekt kam nach dem ersten Drittel. Auf Seite 58. „Wie gehe ich mit Rückschlägen, Versagen, Verzögerungen, Niederlagen oder anderen Katastrophen um? Ich habe einen ziemlich einfachen Weg mit diesen Situationen umzugehen, zusammengefasst in einem Wort: Gut.“

Die ihm unterstellten Soldaten im Irak-Krieg kannten das schon. Egal mit welcher Meldung sie zu Jocko kamen. Seine Reaktion: Gut. Etwas lief gut: Gut. Etwas lief schief: Gut. Eine echte Gefahr: Gut. Einer von ihnen fragte ihn: warum sagst du immer „Gut“ auch wenn gerade gar nichts gut ist? Seine Antwort: Auch wenn Dinge schlecht laufen gibt es immer irgendetwas Gutes, dass sich daraus ergeben wird. Unser Einsatz wurde eingestellt? Gut. Wir können uns auf den nächsten konzentrieren. Der Auftrag wurde uns nicht erteilt? Gut. Wir werden einen noch besseren Auftrag bekommen. Ich wurde nicht befördert? Gut. Mehr Zeit, um besser zu werden. Habe mich verletzt. Gut. Brauchte mehr Zeit für das Training. Unerwartete Probleme? Gut. So haben wir die Chance eine Lösung zu finden.

Fazit: wenn Dinge schieflaufen, sich nicht so oder gar nicht so entwickeln, wie wir es geplant hatten: nicht die Flinte ins Korn werfen, Panik schieben, auch nicht frustriert sein. Einfach die Angelegenheit von allen Seiten betrachten und sagen: Gut.

Was er damit nicht meint: Dinge die eindeutig schlecht laufen für etwas Gutes verkaufen. Es geht ihm nicht um positives Denken, schwarze Dinge weiß färben. Es geht darum, anzunehmen was ist. Egal was ist. Akzeptiere die Realität UND fokussiere auf die Lösung. Schau dir das Problem an, die Herausforderung, ja die Katastrophe und wende sie in etwas Gutes. In einem Team breitet sich diese Haltung schnell aus.

„Gut“ hat ganz viel mit Resilienz zu tun. Wenn ich noch „Gut“ sagen kann, heißt das: ich lebe noch, ich atme noch, ich kann noch kämpfen.

Auf uns als Unternehmer in Zeiten von Corona bezogen bedeutet dies: nimm an, was ist. Corona? Gut! Und schau wie du Lösungen finden kannst, um wieder neues Geschäft zu generieren, neue Kunden zu gewinnen, den Cashflow sicher zu stellen.

Mein Tipp: probieren Sie das mal aus. Erstmal mit sich selbst. Anstatt zu fluchen, wenn etwas schiefläuft, sagen Sie einfach „Gut.“ Keine Erklärung, einfach machen. Beobachten Sie wieviel schneller Sie das in den Lösungsmodus bringt. Konzentrieren Sie sich darauf, das Problem zu lösen.  Beobachten Sie wie es Ihnen bei diesem ungewöhnlichen Vorgehen emotional geht.

Im nächsten Schritt übertragen Sie diese Reaktion auf Ihre nächsten Mitarbeiter. Wenn einer von ihnen zu Ihnen kommt und berichtet, dass er einen folgenschweren Fehler gemacht hat ist Ihre Reaktion: Gut. Ich bin gespannt zu hören, wie Ihr Mitarbeiter darauf reagiert! Und wie Sie sich dabei fühlen. Handeln Sie konsequent so und Sie werden merken: Sie werden ruhiger, konzentrierter und kommen vor allem 100% in den Lösungsmodus. Das Resultat: bessere Ergebnisse. Garantiert! Gut!

Wie immer freue ich mich, von Ihnen zu hören und wünsche Ihnen gutes Gelingen bei allem, was Sie vorhaben, um weiterzukommen.

Herzlichen Gruß

Christian Conrad

P.S.: Mein Podcast ist online! Bereits hören können Sie Stand heute 13 Folgen:

#13 HEUTE NEU: Interview mit Steve Kroeger, „Vom Bergsteiger zum Speaker und Unternehmercoach“

https://podcasts.apple.com/de/podcast/christian-conrad-der-podcast-f%C3%BCr-magnetische-unternehmenskultur/id1520210824?l=en#episodeGuid=f9d5294b674bd61b5360ea5dcdf4af78

https://open.spotify.com/episode/5Z1Ic4o09hmyy1umaFYxbV?si=xMSehSdiT-iGVIWbN8hiyA

#12 Der Turbo für Magnetische Unternehmenskultur

https://podcasts.apple.com/de/podcast/12-der-turbo-f%C3%BCr-magnetische-unternehmenskultur/id1520210824?i=1000483499278

https://open.spotify.com/episode/4ZyXcoS5z2m9CPPYHbuhG8?si=eAhmKqWlQki6VMFM1kTtcg

 

Wenn Sie möchten, auf folgenden Wegen kann ich Sie schnell unterstützen:

1. Wenn Sie Ihre Unternehmenskultur magnetischer machen wollen, abonnieren Sie meinen Newsletter.

2. Das erste Kapitel meines Buches „Magnetische Unternehmenskultur“ lesen.

3. Wie magnetisch ist Ihre Unternehmenskultur? Machen Sie den Selbstcheck.