Der Liverpool F.C. ist nach 30 Jahren erstmals wieder Meister der englischen Premier-League geworden. Mit Jürgen Klopp als Trainer. Dieser Fußballclub ist schon immer magnetisch gewesen, ist bekannt für seine Fangesänge („You’ll never walk alone“) und seine leidenschaftlichen Anhänger, deren lange Leidenszeit nun zu Ende ist. Was Jürgen Klopp in Liverpool seit 2015 aufgebaut hat ist eine gute Metapher für sehr vieles, was eine magnetische Team- und Unternehmenskultur ausmacht. Ein großer Teil ist übertragbar auf Unternehmen.
- Es beginnt oben, es beginnt beim Trainer oder Manager. Jürgen Klopp wird „Menschenfänger“ genannt, er geht offen auf Spieler, Medienvertreter, Fans zu, spricht mit allen, macht aus seinem Herzen keine Mördergrube, zeigt Emotionen – mit anderen Worten: ist sehr authentisch. Dafür lieben sie ihn. Er erreicht die großen Spielerstars ebenso wie die Fans.
- Eine klare Vision ist notwendig, um den Atem zu haben auf dem Weg zum Ziel. Die hatte Jürgen Klopp schon von Anfang an. Fünf Jahre hat es gedauert bis zu diesem epischen Erfolg, der in Liverpool mehr zählt als der Champions League Titel in 2019. Er hat die Vision erklärt, seine Spielphilosophie und hat kontinuierlich, Schritt für Schritt an der Realisierung gearbeitet. Auf dem Weg dorthin hat er alle relevanten „Stakeholder“ mitgenommen.
- Das Team macht den Unterschied. Natürlich hat Liverpool große Stars. Das haben andere Vereine aber auch. Jürgen Klopp ist es gelungen, aus diesen großartigen Einzelkämpfern eine Mannschaft zu formen die fast jedes Spiel gewinnt, auch die aussichtslosen wie das Champions-League Halbfinal-Rückspiel 2019 gegen den FC Barcelona, nach 0:3 im Hinspiel. Und sie wird kontinuierlich besser.
- Entscheidend für ein hohes „Engagement“ der Mitarbeiter, der Kunden und der anderen wichtigen Anspruchsgruppen mit dem Verein oder Unternehmen, ist die emotionale Verbindung, die geschaffen wird. Nach dem zitierten Champions-League Halbfinale 2019 (4:0 für Liverpool F.C.) sagte Jürgen Klopp „Wir wissen, dass dieser Club der Mix aus Atmosphäre, Emotion, Sehnsucht und fußballerischer Qualität ist. Du schneidest eins davon weg und es funktioniert nicht. […] Für mich ist dieser Club, wenn ich ihn beschreiben muss, ein großes Herz, und heute Abend hat es offensichtlich wie verrückt gepocht.“
Wenn ein Unternehmen Emotionen weckt, Sehnsucht erzeugt, eine Atmosphäre ausstrahlt, ein großes Herz hat und zugleich qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen anbietet, dann werden die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu Höchstleistungen befähigt („Ihr wart Mentalitätsmonster“ sagte Jürgen Klopp über seine Spieler nach dem fantastischen Sieg). Und die Kunden (wie die Fans) feiern mit Ihnen gemeinsam diese Leistung, weil sie begeistert sind.
Wenn Sie Entscheider sind – Unternehmer, Geschäftsführer, Vorstand – und sie spüren: Die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen ist nicht so stark und leidenschaftlich wie Sie es sich wünschen, dann schauen Sie in den Spiegel und überlegen Sie, was Sie von Jürgen Klopp lernen können.
Wenn Ihr Team sich nicht so aufreibt für den Erfolg, wie es die hoch bezahlten Liverpool F.C. Spieler tun, überlegen Sie, was ihnen fehlen können. Sind Sie das Vorbild, wie Jürgen Klopp es offensichtlich ist? Haben Sie eine klare und inspirierende Vision, eine klare Vorstellung davon, wo Sie in 3-5 Jahren stehen wollen und wie Sie dort hinkommen? Sind die Rollen und Verantwortlichkeiten geklärt, kennt jeder „Spieler“ seine Position? Stimmen die Laufwege (Schnittstellen)?
Wenn die Stimmung nicht so gut ist, wie Sie es gerne hätten: prüfen Sie, wie es um die Emotionen bestellt ist, die Sie als Führungskraft bei Ihren Mitarbeitern wecken, die das Unternehmen bei der gesamten Belegschaft auslöst. Hat Ihr Unternehmen ein großes Herz für Mitarbeiter und Kunden – und wie wirkt sich das konkret aus? Welche Beispiele gibt es dafür?
Und wie sieht es mit dem Portfolio, mit dem Produkten und Dienstleistungen aus, die Sie anbieten? Begeistern die? Nur mit Stimmung, Atmosphäre und Verbundenheit mit den Fans lässt sich keine Meisterschaft, ja noch nicht einmal ein Spiel gewinnen. Das Produkt, sprich im Falle des Liverpool F.C. das Fußballspiel, muss hochwertig sein, erfolgreich und zugleich begeisternd. Die Ergebnisse müssen stimmen. Tun sie das bei Ihnen? Sind Ihre Mitarbeiter überzeugt und Ihre Kunden begeistert? Wenn nicht, sollten Sie daran arbeiten.
Ich freue mich über einen Austausch mit Ihnen darüber und unterstütze Sie auf Wunsch dabei, aus Ihrem Team eine schlagkräftige Mannschaft zu formen, die – wie Liverpool F.C. – Siege einfährt!
Herzlichen Gruß
Christian Conrad
P.S.: mein Podcast ist online! Bereits hören können Sie Stand heute 7 Folgen:
#7 HEUTE NEU: Interview mit Carsten Meyer-Heder, Gründer der team neusta Unternehmensgruppe mit über 1100 Mitarbeitern: Hierarchiefrei arbeiten: Utopie oder Realität?
#6 Angst frisst Hirn
#5 Interview mit Prof. Dr. Claus Hipp („Dafür stehe ich mit meinem Namen“): Erfolg durch Nachhaltigkeit
#4 Mehr Spaß bei der Arbeit
#3 Interview mit Klaus Kobjoll, Gründer des Tagungshotels Schindlerhof, Autor und Redner: Mitarbeiter sind Begeisterungsmultiplikatoren
#2 Wozu Magnetische Unternehmenskultur
#1 Wer bin ich und um was es in diesem Podcast geht
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weitere Episoden, auf die Sie sich bis Ende kommender Woche freuen können:
#8 Let go to Grow – Warum Delegation so wichtig ist und wie es geht (2.7.)
#9 Interview mit Regina Först – Mehr Menschlichkeit im Business (3.7.)
#10 Manage your Mojo – Magnetische Führungskräfte tun das (3.7.)
#11 Interview mit Rudolf X. Ruter – Enkelfähig werden (6.7.)
#12 Der Turbo für Magnetische Unternehmenskultur (8.7.)
#13 Interview mit Steve Kroeger – Vom Bergsteiger zum Magnetischen Unternehmer (9.7.)
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