…. Vertrauen erhalten
Einer der Schlüsselmomente in meinem Leben ereignete sich 1984. Gerade frisch das Abi in der Tasche, bekam ich die Möglichkeit für 3 Monate auf Sprachreise in die USA zu gehen. Yeehaaww! Dies war der 2. Preis beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen, den ich mit Englisch und meiner zweiten Muttersprache Schwedisch gewonnen hatte.
Meine Eltern – selbst keine großen Weltenbummler – schenkten mir damals das Vertrauen, dass ich die Reise ins Unbekannte schon meistern würde. Damals, noch vor dem Einzug von Social Media, Internet und Handy, für mich immer noch ein riesiger Vertrauensbeweis, der mir den Rücken bis heute stärkt.
Auf 2 Wochen Sprachkurs in San Diego folgten 2,5 Monate Querfeldeinreisen durchs Land. Keine Vorgaben, keinen festgelegten Ablauf. Das Vertrauen, dass meine Eltern mir mitgaben war für mich nicht selbstverständlich und ich wollte es Ihnen irgendwie auch „belohnen“, nicht missbrauchen, zeigen, dass ich das Vertrauensgeschenk verdiene. Es ist mir damals gelungen, dadurch, dass ich mich wunderbar zurechtfand und eine tolle Zeit hatte.
Auch im unternehmerischen Kontext bedeutet Vertrauen schenken, eine Hingabe, ein Loslassen. Ich sorge mich nicht, ich vertraue. In die Fähigkeiten, Ressourcen, die guten Absichten meines Gegenübers.
Was aber passiert beim Empfänger, wenn ich kein Vertrauen schenke? Ich mache ihn oder sie klein. Es kommt zur gegenteiligen Situation: Misstrauen entsteht. Der Empfänger traut sich vielleicht auch weniger zu. Schlussendlich handelt es sich immer um das Menschenbild, welches ich habe – auch von mir selbst.
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